Im Spätmittelalter und in der Renaissance waren Tonfigürchen ein sehr beliebtes Spielzeug, das in großen Mengen hergestellt wurde. 1991 wurden bei archäologischen Ausgrabungen in der Sennhofgasse insgesamt 91 dieser Figürchen in 18 verschiedenen Varianten gefunden, die meisten davon Frauenfiguren. Sie stammen aus dem 16. Jahrhundert und lassen darauf schließen, dass Biberach ein wichtiger Produktionsort dieser Spielzeuge war. Darauf deuten auch die Überreste von Töpfereien hin, die am damaligen Südrand der Stadt, in der Nähe des heutigen Viehmarktplatzes, entdeckt worden waren.
Die Figürchen wurden in zweischaligen Modellen gefertigt, was bedeutet, dass die Vorder- und Rückseite einer Tonfigur einzeln hergestellt und später zusammengefügt und verputzt werden.
Von vier der damals gefundenen Figürchen wurden Mitte der Neunziger Nachbildungen angefertigt, wie sie hier zu sehen sind. Die Originale lassen sich unter anderem im Biberacher Museum bestaunen.