Am 26. August jährt sich das Attentat auf den Politiker Matthias Erzberger, der 1921 von rechtsextremen Attentätern bei Bad Grießbach ermordet und wenige Tage später auf dem Katholischen Friedhof in Biberach beigesetzt wurde.
Erzberger wurde am 20. September 1875 in Buttenhausen geboren und 1903 mit nur 28 Jahren als jüngster Abgeordneter für die Zentrumspartei im Wahlkreis Biberach-Waldsee-Leutkirch-Wangen in den Reichstag gewählt.
Er kritisiert nicht nur die Missstände in der Kolonialverwaltung, sondern entwickelte sich während des Ersten Weltkriegs auch zu einem der Friedensvorkämpfer. Als das deutsche Militär kurz vor der Niederlage stand, unterzeichnete Erzberger im November 1918 den Waffenstillstand, der den Krieg beendete. Anschließend setzte er sich erfolgreich für die Annahme des Versailler Vertrags ein, bevor er ab 1919 als Reichsfinanzminister das umfangreichste Reformwerk der deutschen Steuer- und Finanzgeschichte umsetzte.
Für seine Rolle im Friedensprozess wurde Erzberger angegriffen und als Verräter Deutschlands diffamiert, was ihn schon 1920 zum Rücktritt zwang. Die Hetzpropaganda gegen Erzberger löste mehrere Mordanschläge auf ihn aus und führte 1921 schließlich zu seinem Tod.