Der Architekt Hugo Häring war einer der bedeutendsten Vertreter des sogenannten Neuen oder Organhaften Bauens, einer Architektur- und Städtebaubewegung der 1920er Jahre. Deren Ziel war es, der Sozialverantwortung eine zentrale Rolle im Gebäudeentwurf zukommen zu lassen und Gebäude von innen heraus, im Einklang mit der Natur, der Sonne zugewandt, zu bauen.
Hugo Häring wurde am 22. Mai 1882 in Biberach geboren und studierte zwischen 1899 und 1903 Architektur in Stuttgart und Dresden. Anschließend wirkte er als Architekt in Hamburg. Nach dem Ersten Weltkrieg siedelte er nach Berlin über und bezog Büroräume im Atelier von Mies van der Rohe. Er wurde Gründungsmitglied und Sekretär der Architektenvereinigung „Der Ring“, die sich der Moderne verpflichtet fühlte.
Von der nationalsozialistischen Diktatur mit einem Berufsverbot belegt, leitete er eine private Kunstschule in Berlin. Nachdem diese 1943 durch einen Bombenangriff zerstört wurde, kehrte er nach Biberach zurück. Hier widmete er sich der Architekturtheorie und realisierte für die Fabrikantenfamilie Schmitz zwei Wohnhäuser am Mettenberger Weg, deren Bauanträge hier zu sehen sind.
Häring starb am 17. Mai 1958 in Göppingen. Das Hugo-Häring-Haus ist auch heute noch im Rahmen von Führungen zugänglich.