Jedes Jahr wieder zwischen Weihnachten und Ostern stehen die Biberacher vor den Bäckereien Schlange, um noch ein paar Brezeln für sich zu ergattern. Und das schon seit Jahrhunderten: die erste Erwähnung der Biberacher Fastenbrezel stammt aus einem Dokument aus dem Jahre 1598.
Dabei war die Entstehung der Fastenbrezel mehr ein Unfall als Absicht: die Legende erzählt, dass ein Bäckerlehrling eines Tages vergessen hatte, Lauge vorzubereiten – ein damals noch sehr aufwendiger Herstellungsprozess. Als der Bäckermeister am nächsten Morgen dann Laugenbrezeln backen wollte, fehlte neben Mehl und Hefe die wichtigste Zutat. Deshalb landeten die rohen Brezeln statt in Lauge in kochendem Wasser. Etwas Salz drauf, ab in den Ofen – und die Fastenbrezel war geboren. Die weiße Neukreation kam auch richtig gut an: für die meisten Biberacher ist die Fastenbrezel im Winter heute Tradition, am besten mit Butter direkt frisch aus dem Ofen.