Unter König Wilhelm I. wurde 1843 das Eisenbahngesetz erlassen, das den Eintritt Württembergs in ein neues Zeitalter markierte. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits die Ulmer Eisenbahngesellschaft, von der die Stadt Biberach schon 1835 Aktien im Wert von rund 25.000 Gulden erworben hatte – obwohl das Eisenbahnprojekt und der Verlauf der Route zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher feststand.
Biberach petitionierte bis zum Bau der Stecke mehrfach gemeinsam mit unter anderem Friedrichshafen, Ravensburg und Ulm gegen alternative Streckenverläufe, die an den Städten vorbeigeführt hätten. Mit dem Bau der Strecke wurde schließlich 1846 begonnen. Die Route Biberach - Friedrichshafen wurde im Mai 1849 eingeweiht, und bereits in den ersten sechs Tagen fuhren über 15.000 Passagiere mit der neuen Eisenbahn.
Die Schwäbische Eisenbahn revolutionierte im 19. Jahrhundert das Reisen: während man zuvor zu Fuß oder zu Pferd unterwegs war, konnte man nun plötzlich Orte in Stunden erreichen, für die man zuvor mehrere Tage gebraucht hätte. Die rasante Fahrt eröffnete den Menschen völlig neue Möglichkeiten zur Fortbewegung, die auch meist mit Begeisterung aufgenommen wurden.
Aus dieser Begeisterung entstand das Lied „Auf der schwäbsche Eisebahne“, in dem Biberach bereits im ersten Vers erwähnt wird:
Auf de schwäbsche Eisebahne gibt‘s gar viele Haltstatione,
Schtuegert, Ulm und Biberach, Meckebeure, Durlesbach.
Rulla, rulla, rulllala, rulla, rulla, rulllala,
Schtuegert, Ulm und Biberach, Meckebeure, Durlesbach.