Seit 1931 spielen Rissegger Kinder jedes Jahr beim Schützenfestzug die Tradition der Bauernhochzeit nach. Die ursprünglichen Kostüme, die die feine Feiertagstrachten der ländlichen Bevölkerung darstellen, schneiderten die Frauen im Dorf noch selbst. Auch heute hilft das ganze Dorf mit, um den Hochzeitszug vorzubereiten, vom Bekranzen der Kutsche bis hin zum Binden der Blumensträuße.
Wenn es dann los geht, folgen dem Geiger und den sogenannten weißen Mädchen mit Blumen und Haarkränzen die Hochzeitslader mit den hier gezeigten blumen- und bändergeschmückten Stöcken, die auf Schwäbisch die Gäste zum Fest einladen.
Die Brautpaarkutsche, der die Verwandten und Freunde des Paars folgen, wurde bis nach dem Zweiten Weltkrieg von Ziegen gezogen, heute werden Ponys angespannt.
Besonders wichtig bei einer Bauernhochzeit war das Brautgut. Eine Ehe musste standesgemäß sein, also zeigte man, was man hat und gab dem neuen Paar eine angemessene Aussteuer mit. Dazu gehörten Kleidung und Möbel wie zum Beispiel eine Babywiege oder ein Spinnrad.
Und natürlich wurden auch die Gäste um Geschenke gebeten, wie es schon der Hochzeitslader verkündet: „Kommet au und gobet au.“