Obwohl die Riß nur rund 49 Kilometer lang ist, ist der Fluss Namensgeberin der sogenannten Riß-Kaltzeit, die circa von 300.000 bis 130.00 Jahre vor heute dauerte. Dabei schoben sich die Gletscher aus den Bergen in mehreren Phasen ins Alpenvorland vor. Die Bodenprobe, anhand der diese Kaltzeit zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben wurde, wurde direkt hier in Biberach genommen.
Bevor die Riß in die Donau mündet, fließt sie durch Biberach und war in den 30er und 40ern mehrfach für Hochwasser verantwortlich. Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der Flusslauf deshalb schließlich geändert. Auf den nun trockengelegten Pflugwiesen wurden unter anderem das Stadion und die beiden Gymnasien erbaut.
Bei der Rißverlegung damals wurde allerdings kaum auf einen natürlichen neuen Verlauf geachtet: die Riß floss nun in einem befestigten und geradlinigen Hochwasserkanal. Nach langer Planung wurde der Fluss im letzten Jahr im Bereich der Rissinsel auf rund 800 Metern renaturiert und windet sich nun wieder in natürlichen Biegungen durch die Stadt.