Im Jahr 1819 trieb die Räuberbande des Schwarzen Veri, auch genannt Schwarz Vere, ihr Unwesen in Oberschwaben. Die sechs Männer und sieben Frauen raubten zwischen Ende Februar und April vor allem Lebensmittel, da seit einigen Jahren eine Hungersnot herrschte.
Der Schwarz Vere selbst wurde 1788 unter dem bürgerlichen Namen Xaver Hohenleiter als Sohn armer Hirten geboren. Er desertierte 1813 nach nur acht Tagen aus einem bayerischen Regiment und wurde wenige Jahre später Mitglied einer Räuberbande.
Nach nur zwei Monaten des Räuberlebens wurde er am 16. April 1819 von Forstbeamten in der Nähe der Laubbacher Mühle verhaftet und im Ehinger Tor in Biberach an die Wand gekettet, wo er auf seinen Prozess wartete.
Hier schlägt im wahrsten Sinne des Wortes am 20. Juli das Schicksal zu: gegen 21:45 Uhr schlug ein Blitz in die Wetterfahne des Ehinger Tors ein und fuhr bis hinunter in den zweiten Stock und die dort befestigten eisernen Ketten, mit denen der Schwarz Vere gefesselt war.
Sein dramatischer Tod machte ihn berühmt: in Erinnerung an seinen 150. Todestag traten 1969 die Räuber das erste Mal beim Biberacher Schützenfest auf und wurden mit Begeisterung empfangen. Seitdem ist die Bande um den Schwarzen Veri zu einem festen Bestandteil des jährlichen Treibens geworden.