Seit dem Jahr 2000 steht das Denkmal des Esels schon auf dem Marktplatz und ist mittlerweile fester Bestandteil des Stadtbilds.
Aber wieso ein Esel? Das geht zurück auf den Biberacher Dichter Christoph Martin Wieland, der 1779 als Teil seines Fortsetzungsromans „Die Geschichte der Abderiten“ die Erzählung vom Prozess um des Esels Schatten niederschrieb.
Dieser Bestseller handelt von einem Zahnarzt, der sich einen Esel mietet um zur nächsten Stadt zu reisen. Als er allerdings mittags in dessen Schatten rasten will, erklärt ihm der Eseltreiber aufgebracht, dass er nur das Tier, aber nicht dessen Schatten gemietet hat. Der Streit eskaliert immer weiter, die Bürger der Stadt schlagen sich auf die eine oder andere Seite, bis es zu einer öffentlichen Gerichtsverhandlung auf dem Marktplatz kommt.
Als der Esel auf den Platz geführt wird ist die Zuschauermenge durch den Prozess bereits so aufgebracht, dass sich die Menschen auf den Esel stürzen und ihn in Stücke reißen. Damit löst sich das Problem von selbst, denn ohne Esel gibt es keinen Schatten und folglich auch keinen Gerichtsstreit.
Von dieser Geschichte inspiriert entwarf der Künstler Peter Lenk die Eselskulptur, die allerdings nicht die Gesellschaft aus Wielands Zeit darstellt, sondern die Gesellschaft von heute.