Biberacher Tracht

Trachten unterscheiden sich oft in vielen Details von Region zu Region oder sogar von Stadt zu Stadt. In Biberach wurde 1975 der „Rißtaler“ Verein gegründet, um Tracht und Brauchtum zu pflegen und zu erhalten. Die Volkstanzgruppe trägt die oberschwäbische Bürgertracht von circa 1840, aber mit Biberacher Besonderheiten: die Schürzen- und Schulterketten, die nicht nur filigran gearbeiteter Schmuck waren, sondern auch das Flattern der Schürze und des mailändischen Seidenschultertuchs verhinderten. Die Männer trugen zur bestickten Lederhose den kurzen Kamisol oder einen langen Kirchenrock.
Die hier gezeigte Radhaube wurde zwischen 1815 und 1840 in mehr als 300 Arbeitsstunden aus handgeklöppelter goldener Hohlspitze und Baumwollspitze hergestellt. Radhauben gibt es auch in schwarz und silber, sie wurden ursprünglich nur von wohlhabenden katholischen Frauen getragen. Da sie oft bei der Hochzeit zum ersten Mal aufgesetzt wurden, entwickelte sich daraus die Redewendung „unter die Haube kommen“.