Seit über 300 Jahren herrscht im Biberach jeden Sommer Ausnahmezustand, wenn die ganze Stadt das Schützenfest feiert.
Dass es ursprünglich ein reines Kinderfest war, merkt man auch heute noch: Es gibt nicht nur den jährlichen Bunten Festzug der Biberacher Schulen, die Ziehung für Schülerinnen und Schüler, bei der jedes kostenlose Los gewinnt, oder das Biberschießen, wo Jugendliche mit einer Armbrust um den Titel des Schützenkönigs und der -königin schießen.
Auch das Biberacher Schützentheater gibt es schon seit 1819. Es ist damit nicht nur Deutschlands ältestes, sondern mit bis zu 450 Kindern zwischen 4 und 18 Jahren auch Deutschlands größtes Kindertheater.
Alle Schüler und Schülerinnen bekommen von Biberacher Unternehmen außerdem den sogenannten Schützenbatzen, also einen kleinen Geldbetrag, und das Schützengutsle. Das sind süße Leckereien, die seit 1955 verteilt werden. Zu Beginn waren sie erst in dekorativen Leinsäckchen und dann in Schulmäppchen verpackt, seit 1996 gibt es die jährlich neu designte Blechdose.
Neben den Veranstaltungen für Kinder haben sich im Laufe der Zeit auch andere Traditionen etabliert: der historische Festzug, der Tanz durch die Jahrhunderte und die Heimatstunde sowie das Lagerleben und der Vergnügungspark auf dem Gigelberg, um nur einige zu nennen. Und natürlich gehört zu einem richtigen Schützen seit 1802 auch immer das Schützenlied: Rund um mich her ist alles Freude.